Erfolgreiches Netzwerktreffen Digitale Destinationsentwicklung
Ein Rückblick
Gemeinsam mit Destinationspartnern habe ich am 10. April am Netzwerktreffen Digitale Destinationsentwicklung teilgenommen. Ein besonderes Highlight war neben dem Austausch auch die Location in den Highlight Towers in München. Neben dem herrlichen Panoramablick über München bis zu den Alpen bot die Veranstaltung eine inspirierende Plattform für den Austausch über Open Data, die neuesten Trends im digitalen Reiseverhalten und die erfolgreiche Nutzung von Daten zur Optimierung des Reiseerlebnisses.
Die Bedeutung des Datenmanagements im Tourismus
Richard Hunkel von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) präsentierte aufschlussreiche Einblicke in den Knowledge Graph der DZT und betonte die steigende Bedeutung von Spracheingaben bei der Google-Suche für (Reise-)Informationen. Er unterstrich damit die Notwendigkeit für Destinationen, ihre Daten tagesaktuell und auf möglichst vielen Kanälen auszuspielen. Denn eigene Webseiten werden durch das sich ändernde Informationsverhalten der Gäste zunehmend an Relevanz verlieren. Daher sollten die Destinationen ihre “Datensilos” zunehmend auflösen. Denn der Datenfluss ist wichtiger als der Ausgabekanal!
Außerdem betonte Hunkel, dass Datenmanagement als Marketingaufgabe wahrgenommen werden sollte. Denn gut gepflegte und offen lizenzierte Daten werden zukünftig mehr Menschen erreichen als gedruckte Urlaubskataloge.
Die vielfältigen Dimensionen von Open Data
Hunkel machte außerdem deutlich, dass es bei Open Data, dem Knowledge Graph der DZT und auch der BayernCloud Tourismus nicht nur darum geht, auf das sich verändernde Informationsverhalten von Gästen zu reagieren, sondern dass dieses Thema noch viele weitere Aspekte mit sich bringt:
- Nachhaltigkeit: Eine bessere Sichtbarkeit nachhaltiger (Mobilitäts-)Angebote
- Förderung der Sichtbarkeit von (noch unbekannteren) POI’s
- Produktentwicklung: Verbesserung der Aufenthaltsqualität für die Gäste einer Destination
- Fachkräfte: Übernahme einfacher Aufgaben durch Maschinen
- Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit auch im internationalen Bereich
- Datenhoheit: Selbstbestimmung über die strategisch wichtigen Ressourcen einer Destination
Das Fazit: Offene Daten und der Knowledge Graph sind entscheidend für die Zukunft des Tourismus!
Open Data in der Praxis
Im Anschluss präsentierte BayTM-Experte Markus Garnitz die neuesten Entwicklungen rund um die BayernCloud Tourismus. Neben Maßnahmen zur Erhöhung der Datenqualität, zeigte er den Teilnehmenden auch die zahlreichen Möglichkeiten der Datennutzung mit der BayernCloud Tourismus auf.
Aktuell stehen rund 300.000 Datensätze in der BayernCloud Tourismus zur Verfügung, doch nur 17% davon verfügen über eine Open Data Lizenz. Besonders gering sind auch die Daten mit einem Open Data Bild von denen lediglich 3% der Bilder als Open Data lizenziert sind (Stand April 24). Um die Datenqualität zu verbessern, wurden individualisierte Dashboards für jede Region entwickelt. Diese ermöglichen es den Destinationen, die Qualität ihrer Daten anhand der vorgegebenen Bewertungsmatrix zu überprüfen und zu optimieren.
Ein weiteres spannendes Thema war die Vorstellung zukünftiger und bereits bestehender Anwendungsmöglichkeiten der BayernCloud Tourismus. Dazu gehört das eigens entwickelte Kartenwidget, das von den Destinationen und Regionen in ihre Webseiten integriert werden kann. Dies ermöglicht es den Nutzern auf einfache Weise, relevante Reiseinformationen zu finden und ihre Reiseerlebnisse zu planen.
Danach gab es eine spannende Führung durch das Fortiss Lab, in dem innovative Ideen als Prototypen von Unternehmen getestet werden, um zukunftsweisende Lösungen für Unternehmen aus allen Branchen zu entwickeln. Erfolgreiche Projekte können anschließend in die Realität umgesetzt werden, um z.B. auch das Reiseerlebnis für die Gäste zu verbessern.
Thinkathon: Innovationen für den Tourismus der Zukunft
Ein weiterer Höhepunkt des Netzwerktreffens war der Thinkathon, moderiert von Catharina Fischer von Realizing Progress, bei dem von den Teilnehmenden innovative Projekte für den digitalen Tourismus entwickelt wurden. Dabei standen die Nutzung von Daten aus der BayernCloud Tourismus und die kreative Umsetzung im Vordergrund. Die Teilnehmenden präsentierten im Anschluss beeindruckende Ideen, die einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der Datennutzung und digitalen Destinationsentwicklung geben. Beispielsweise eine digitale KI-Toolbox, dank derer mehr Zeit für die Gäste vor Ort bleibt sowie ein datenbasiertes Beratungstool zur Steigerung der positiven Gästeerfahrungen vor Ort. Diese Konzepte werden nun auf ihre Weiterentwicklungsmöglichkeiten durch die BayTM analysiert.
Die zentrale Erkenntnis des Netzwerktreffens war die große Bedeutung von smartem Datenmanagement und dem Auflösen von Datensilos für die Entwicklung neuer Anwendungen. Denn nur mit einer offenen und qualitativ hochwertigen Datenbasis können neue digitale Innovationen entstehen!
Feedback der Teilnehmenden
Digitale Destinationsentwicklung ist eine Schwerpunktaufgabe, die alle Ebenen des Tourismus betrifft. Die touristischen Akteure einer Region müssen sensibilisiert und unterstützt werden. Das Netzwerktreffen der BayTM hat eine gute Übersicht zum aktuellen Stand, den Planungen und einen Blick auf zukünftige Möglichkeiten gegeben. Ein sehr interessantes Netzwerk, das zeigt, dass auch der persönliche Austausch eine wichtige Grundlage für eine gute digitale Destinationsentwicklung ist.
Impressionen
