Künstliche Intelligenz (KI) und die Tourismusbranche

Die Bedeutung von KI für den Tourismussektor 

Künstliche Intelligenz (KI) ist inzwischen in unserem Alltag angekommen – nicht nur aufgrund des aktuellen Medienhypes rund um KI-Anwendungen wie ChatGPT, DALL-E oder Adobes Firefly. Ob Bild- und Textgenerierung, Chatbots oder Sprachassistenten: Die technischen Fortschritte der letzten Jahre haben zu bahnbrechenden Durchbrüchen in der KI geführt. Analog zu der einst schnellen Verbreitung von Internet oder Smartphones, ist die Künstliche Intelligenz nun zum wesentlichen Treiber für die digitale Transformation unserer Gesellschaft geworden. Doch was bedeutet das für den Tourismussektor und die gesamte Gesellschaft?

Künstliche Intelligenz Chat-Grafiken
Die Chatbot-Anwendung ChatGPT nutzen bereits über 100 Millionen Menschen.

Künstliche Intelligenz ist bereits Alltag

Die Akzeptanz der neuen Technologie ist groß, die Gesellschaft ist bereit, KI in ihr Leben zu integrieren.
Besonders deutlich wurde dies bei der Einführung von ChatGPT: Nur wenige Monate nach ihrer erfolgreichen Einführung erreichte die Chatbot-Anwendung bereits über 100 Millionen User. Ein bedeutender Meilenstein, der die rasante Entwicklung und das breite Anwendungspotenzial dieser Technologie unterstreicht. Die schnellen Fortschritte in diesem Bereich bringen teils erhebliche Veränderungen mit sich – auch für die Tourismusbranche.

KI-gestützte Innovationen im Tourismus

Die Anwendungsbereiche für KI im Tourismus sind unendlich vielseitig: Ob personalisierte
Reiseempfehlungen mit Reisezielen, Hotels und Aktivitäten, die auf den individuellen Vorlieben und
Verhaltensweisen der Gäste basieren oder intelligente Übersetzungsprogramme, welche die Kommunikation mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen erleichtern und den interkulturellen Austausch fördern: KI wird eine immer wichtigere Rolle dabei spielen, wie wir reisen und unsere Urlaubserlebnisse planen und gestalten.

Zudem können intelligente Anwendungen Arbeitsaufwände reduzieren und dadurch die Effizienz steigern, indem sie z. B. sich wiederholende Aufgaben automatisieren. So können beispielsweise KI-gestützte Chatbots Gästeanfragen schnell und effizient bearbeiten. Das reduziert den Druck auf das Personal und gibt ihnen mehr Zeit, sich auf andere wichtige Aufgaben zu konzentrieren. Ebenso können KI-Systeme bei der Verwaltung von Reservierungen und der Optimierung von Raumbelegungen helfen, um den Betrieb möglichst reibungslos zu gestalten. Darüber hinaus können KI-Anwendungen dazu genutzt werden, um Muster und Trends in Daten zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, die für die strategische Planung und das Marketing wertvoll sind.

So funktioniert die BayernCloud

Paradigmenwechsel und Potenziale

Neben den direkten Auswirkungen auf Reisende wird KI auch zu einem Paradigmenwechsel für den
Tourismus und das Gastgewerbe selbst führen. Denn um das Gästeerlebnis zu verbessern oder ein effizientes Arbeitsmittel zu sein, benötigen alle KI-Anwendungen vor allem eines: Daten! Jede Künstliche Intelligenz kann nur dann vollumfänglich funktionieren und die richtigen Antworten liefern, wenn sie mit den richtigen Daten gefüttert wurde. Daher ist es unerlässlich, dass Destinationen und touristische Betriebe ihre Daten digital zur Verfügung zu stellen.

Wer keine regelmäßige und strukturierte Datenpflege betreibt, wird schnell ins Hintertreffen geraten. Denn wenn keine oder falsche Daten über einen Betrieb oder eine Destination vorhanden sind, werden KI-Anwendungen diese an die Nutzenden weitergeben. Das kann negative Auswirkungen haben, beispielsweise darauf, ob und wie Informationen über DMOs und Betriebe von Gästen in Zukunft digital gefunden oder präsentiert werden.

Offene Daten als Schlüssel für KI

Offene Daten sind daher der Schlüssel und Treibstoff für die Künstliche Intelligenz und das Potenzial, dass sie bietet, um den Tourismus zu revolutionieren und das Gästeerlebnis zu verbessern. Denn ausschließlich offene Daten ohne Einschränkungen durch rechtliche Vorgaben sind öffentlich und frei zugänglich.

Und nur mit Hilfe von offenen, verfügbaren, strukturierten und aktuellen Daten über Points of Interest (POI), Unterkünfte, Gastronomie, Touren, Museen und andere touristisch relevante Angebote wird den verschiedenen KI-Anbietern und Plattformen eine Aggregation, Verbreitung und Nutzung dieser Daten ermöglicht.
Dadurch können die User dieser Anwendungen aktuelle Informationen über verfügbare
Dienstleistungen, Öffnungszeiten, Preise und vieles mehr erhalten, unabhängig davon, welches Informations- oder Buchungsportal sie nutzen. Die richtige, qualitative Datenpflege wird daher in Zukunft noch wichtiger werden. Sowie die Nutzung von offenen Datenstandards, wie beispielsweise Schema.org und Creative Commons (CC) Lizenzen. Denn diese sorgen dafür, dass touristisch notwendige Daten vollumfänglich genutzt werden können.

Nur offene, verfügbare, strukturierte und aktuelle Daten können erfolgreich für verschiedene Anwendungen genutzt werden.
Grafik zu Sensorikdaten, Anbindung an die BayernCloud Tourismus
Die BCT ist die zentrale Datendrehscheibe für touristisch relevante, offene Daten in Bayern.

Die BayernCloud Tourismus als Daten-Pool und Drehscheibe

Darum fördert die Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM) die Nutzung und Verfügbarkeit von offenen Daten in der bayerischen Tourismusbranche. Und hat mit der BayernCloud Tourismus (BCT) eine passende Lösung für die erfolgreiche Arbeit mit offenen Daten bereitgestellt. Die BCT fungiert dabei als zentrale Datendrehscheibe für touristisch relevante, offene Daten in Bayern. Sie ist eine Plattform, auf der sowohl Destinationen als auch Leistungsträger ihre Daten offen und strukturiert zur Verfügung stellen und auch direkt nutzen können.

Die BCT fördert auf diese Weise die Sammlung und Verbreitung von qualitativ hochwertigen, aktuellen und standardisierten Informationen über touristisch relevante Inhalte. Zudem erhöht sie die Transparenz und ermöglicht eine Personalisierung von Angeboten und Dienstleistungen. Aktuell fließen die Informationen von Leistungsträgern über die lokalen Tourismusorganisationen über Schnittstellen in die BCT. Die BayTM arbeitet zusätzlich – u.a. gemeinsam mit dem DEHOGA – an Möglichkeiten zur direkten Einspielung der Daten durch die Betriebe selbst. Die BayernCloud Tourismus ist daher die perfekte Datendrehscheibe, um effizient und auf sichere Weise mit offenen Daten zu arbeiten. Entscheidend dabei ist die Bereitstellung von Open Data durch Destinationen und Leistungsträger.

Die Zukunft der Tourismusbranche

Künstliche Intelligenz bietet der Tourismusbranche viele aufregende Möglichkeiten. Mit personalisierten Reiseerlebnissen, verbesserten Werbemaßnahmen und effizienteren Gastgewerbediensten wird KI zweifellos dazu beitragen, dass das Reisen noch angenehmer und faszinierender wird. Die Zukunft des Tourismus wird stark von KI geprägt sein. Daher ist es wichtig, nicht den Anschluss zu verlieren und sich schon jetzt mit den zahlreichen Chancen und Möglichkeiten der KI auseinanderzusetzen. Denn Unternehmen und Destinationen, die sich schon jetzt offen mit den neuen Technologien beschäftigen, bietet sich dadurch die große Chance, sich mit neuen Geschäftsmodellen und Anwendungen vom Wettbewerb abzugrenzen.