Resonanztourismus: nachhaltige und authentische Reiseerlebnisse

Resonanztourismus – ein nachhaltiger Trend 

In der Reisebranche zeichnet sich ein Trend ab: der Resonanztourismus. Dieser Ansatz stellt echte Begegnungen, authentische Erlebnisse und nachhallende Eindrücke in den Mittelpunkt des Reisens. In einer Zeit, in der Massentourismus und oberflächliche Reiseerfahrungen immer mehr kritisiert werden, ist der Resonanztourismus eine nachhaltige und tiefgehende Alternative.

Frau schaut durch Fernglas in den Sonnenuntergang auf einem Berg

Was ist Resonanztourismus? 

Resonanztourismus ist mehr als nur ein Modewort. Er beschreibt eine Art des Reisens, die tiefgehende und authentische Erfahrungen ermöglicht. Reisende suchen an ihrem Urlaubsort nicht mehr nur nach oberflächlichen Sightseeing-Highlights, sondern nach echten, bedeutungsvollen Erlebnissen, die lange nachwirken. Der Soziologe Hartmut Rosa fasst es treffend zusammen: „Resonanz ist die Grundsehnsucht nach einer Welt, die einem antwortet.“

Warum Resonanztourismus? 

Die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Verbundenheit wächst; die westliche Gesellschaft entwickelt sich weg von übersteigertem Individualismus und hin zu einer neuen „Wir-Kultur“, so lautet das Ergebnis der Studie Der neue Resonanz-Tourismus – Herzlich willkommen! des Zukunftsinstituts. Demgegenüber stehen die Auswüchse des Massentourismus als Stressfaktor für Mensch und Natur: Umweltschäden, Belastung für die Menschen vor Ort, Stress für die Reisenden, Überforderung für die Angestellten und Preisdruck auf die Anbieter. Resonanztourismus bietet eine Antwort auf diese Herausforderungen, indem er tiefere, authentischere und nachhaltigere Reiseerlebnisse fördert.

Was bedeutet das für die Tourismusbranche? 

Laut der Studie des Zukunftsinstituts sind die Forderungen nach „echten“ Reiseerfahrungen und authentischen Urlaubserlebnissen in den vergangenen Jahren immer lauter geworden. Die Tourismusbranche ist daher gefordert, den Blick verstärkt auf die menschlichen Werte und Bedürfnisse der Gäste zu richten, so die Conclusio der Studie. Denn Reisende möchten nicht mehr ausschließlich bekannte Sightseeing- und Touristenattraktionen aufsuchen, sondern in lokale Infrastrukturen eintauchen und dabei nicht unbedingt als „Touristen“ wahrgenommen werden; es geht verstärkt um authentische Begegnungen und „echte“ Erlebnisse bei und mit den Einheimischen vor Ort.

Aus diesem Grund setzt die BayTM in ihrer Marketingstrategie schon seit vielen Jahren auf mitreißende Geschichten, die begeistern, weil sie weit über die informelle Ebene hinausgehen und das wahre bayerische Lebensgefühl vermitteln. Die BayTM zeigt dabei spannende Einblicke in ein authentisches Bayern, indem sie echte Einheimische zu Wort kommen lässt. Diese handverlesenen Bayern-Insider stehen einerseits für typisch bayerische Aktivitäten und Traditionen, begeistern zugleich aber durch ihren unkonventionellen, kreativen Ansatz. Sie zeigen den großen Facettenreichtum Bayerns und machen neugierig.

Resonanztourismus verändert die Tourismusbranche nachhaltig. Denn „echte“ Begegnungen, gemeinsame Erlebnisse mit anderen Menschen und ein erlebbares „Wir-Gefühl“ sorgen nicht nur für zufriedene Gäste, sondern bestenfalls auch für einen nachhaltigen Wandel der beteiligten Akteure:

Resonanztourismus als Chance 

  • Resonanz als nachhallende Erfahrung: Reisende möchten als Individuen wahrgenommen werden und „echte“ Erlebnisse erfahren. Tourismusakteure müssen daher Bedingungen schaffen, die solche Erfahrungen ermöglichen.
  • Kooperation: Attraktive Destinationen definieren sich dann nicht mehr nur über einzelne Hotspots, sondern über ihr Resonanzpotenzial. Eine gemeinsame Identität und Kooperationen innerhalb einer Region sind entscheidend für eine positive Resonanzerfahrung der Gäste.
  • Fachkräftesicherung: Auch Mitarbeitende profitieren von einer Resonanzkultur: Denn als Schlüsselstrategie und Kern der Unternehmenskultur kann sie Arbeitsplätze attraktiver machen und eine Kultur des Dialogs und der Gemeinschaft fördern. 
  • Logistik & Infrastruktur: Eine nahtlose Reiseerfahrung (die sogenannte „seamless journey“) bedeutet mehr als nur eine reibungslose Buchung und Bezahlung. Es geht darum, dass sich Reisende stets gut aufgehoben fühlen und potenzielle Probleme proaktiv gelöst werden.
Wandergruppe, die auf einen Berg wandert
Bayerns Image wird in erster Linie von seiner schönen Landschaft, guten Wandermöglichkeiten, regionaler Küche sowie guten Wintersportmöglichkeiten geprägt. Foto © GaPa-Tourismus_Christian Stadler.

Resonanztourismus in der Praxis 

Es gibt viele Möglichkeiten, um „echte“ Resonanzerlebnisse für die Gäste zu schaffen. Hier einige Ansätze und Ideen:

  • Echte Begegnungen: Gäste sollten die Möglichkeit haben, authentische Begegnungen mit Einheimischen zu erleben. Beispielsweise bei gemeinsamen Aktivitäten wie einem Waldspaziergang mit einem lokalen Förster oder einem Kochkurs mit regionalen Lebensmitteln bei einer Küchenchefin vor Ort. Die Menschen vor Ort sind ein wichtiger Faktor für den touristischen Erfolg. Sie machen den Unterschied und fördern das „Wir-Gefühl“.
  • Nachhaltige Angebote: Naturerlebnisse wie geführte Wanderungen oder die Verkostung regionaler Produkte stärken das Resonanzgefühl und fördern die Verbundenheit mit der Urlaubsumgebung. Geschichten und Emotionen sind entscheidend für die touristische Kommunikation. Sie bringen potenzielle Gäste näher an die Menschen vor Ort und ihre Lebensweise
  • Gemeinschaftsräume schaffen: Hotels und Unterkünfte können mit einladenden Räumlichkeiten dafür sorgen, dass sich Gäste und Einheimische dort begegnen und austauschen können.
  • Kultur & Traditionen bewahren: Veranstaltungen und Angebote, die lokale Traditionen und Handwerke präsentieren, ermöglichen den Gästen tiefere Einblicke in die Kultur der Urlaubsregion und auch eine aktive Teilhabe daran. 

Fazit 

Resonanztourismus macht das Reiseerlebnis nachhaltiger und authentischer. Obwohl bereits viele Akteure in der bayerischen Tourismusbranche auf diesen Trend setzen, gibt es noch erhebliches Potenzial, um den Gästen „echte“ und unvergessliche Erlebnisse zu bieten. Durch gezielte Kooperationen, nachhaltige Angebote und intensive Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung können Tourismusfachleute maßgeblich dazu beitragen, dass Gäste mit positiven, nachhallenden Erinnerungen nach Hause – und auch wieder nach Bayern – zurückkehren.

Die Menschen vor Ort sind ein wichtiger Faktor für den touristischen Erfolg. Sie machen den Unterschied. Foto © Kur-Service Bad Griesbach