ODTA Treffen 2025

Wenn Daten-Nerds auf Gleichgesinnte treffen

Volle To-do-Listen, spannende Diskussionen und jede Menge Fachinput: Das ODTA-Treffen in Innsbruck war intensiv – und genau deshalb so wertvoll. Zwischen neuen Standards, alten Bekannten und frischen Ideen zeigt sich immer wieder: Daten verbinden und Fortschritt entsteht dort, wo unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen.

11.06.2025
Lesezeit ~14 Minuten
Digitalisierung
Franziska Rosenberger
Franziska Rosenberger
Unit Lead Digitale Infrastruktur
Eine Frau genießt die Aussicht während der Arbeit am Laptop

Endspurt Innsbruck

In den Wochen vor dem nächsten  ODTA-Treffen häufen sich immer die Aufgaben in der Arbeitsgruppe Standardentwicklung. Viele offene Entwürfe müssen noch zugezogen werden, bis sie in Innsbruck zur Abstimmung vorgelegt werden können. 

Aber ich freu mich. 

Daten und ihre Strukturen sind meine Leidenschaft und es gibt doch nichts Schöneres als sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten (auch wenn Gleichgesinnte oftmals nicht die gleiche Meinung haben 😉).  

Meine liebste Art zu Reisen ist mit dem Zug. Meine Reise startet in Passau (Niederbayern) -> Linz (Oberösterreich) -> Innsbruck (Tirol).

Auf Grund der langen Strecke reise ich schon einen Tag davor an und treffe mich mit den deutschen Kollegen. Danach schlendern wir noch durch die Bergkulisse.

Ein leeres Bahngleis in Passau
© Franziska Rosenberger
Eine Gruppe von Menschen sitzt am Tisch zusammen
Die Innenstadt von Innsbruck bei Abendlicht
© Franziska Rosenberger

Innsbruck, Tag 1

Am ersten Tag des ODTA-Treffens in Innsbruck lag der Fokus auf dem Austausch zu gemeinsamen Datenstandards im Tourismus. 

Nach einer Begrüßung durch Tirol Werbung startete das Programm mit einer Vorstellungsrunde aller Teilnehmenden. Ein Rückblick zeigte die Entwicklung der ODTA seit ihrer Gründung 2021 und den Ausbau der Mitgliederstruktur. Fritz Fahringer (Standortagentur Tirol) präsentierte in einem Impuls die Bedeutung von Datensouveränität und die Rolle regionaler Datenräume. 
In der anschließenden Gruppenarbeit wurde ein gemeinsames Leitbild für die ODTA erarbeitet – mit dem Ziel, Standards greifbar und praxisnah zu gestalten. Dabei wurden auch erste Ideen für KPIs zur Erfolgsmessung der ODTA gesammelt. 

Am Nachmittag stand das Thema Datenqualität im Mittelpunkt. Eva Monning (ADAC) machte deutlich, dass Datenqualität mehr als Korrektheit umfasst – sie muss kontextbezogen, aktuell und nutzbar sein. In der anschließenden Diskussion ging es um Herausforderungen bei der Pflege und Bewertung von Daten sowie um realistische Qualitätsziele. Abschließend wurden die Ergebnisse gemeinsam reflektiert und im Plenum vorgestellt.

 

Experience Tirol

Am Abend besuchten wir Experience Tirol – eine multimediale Ausstellung im Kaufhaus Tyrol. 
In rund 60 Minuten führt sie durch Tirols Geschichte, Kultur und Natur – mit VR, Hologrammen und beeindruckenden Projektionen. 
Ein kreativer Impuls, wie Inhalte spannend und interaktiv vermittelt werden können.

Innsbruck, Tag 2

Wie so oft sind es die Gespräche zwischen den Programmpunkten, die besonders hängen bleiben.
Schon am Busbahnhof diskutiere ich mit Kathrin Meier (Thüringen Tourismus) und Martin Weier (Rheinland-Pfalz Tourismus) oder in der Pause mit Kevin Ehm (Tourismus Zentrale Saarland) und Nadine Wojcik (Sachsen Tourismus) – ganz ohne Bühne, aber mit umso mehr Leidenschaft. 

Oftmals drehen sich die Gespräche darum, wie die einzelnen Bundesländer unterschiedlich funktionieren. In Bayern arbeiten wir mit einer sehr heterogenen Systemlandschaft, daher haben wir in der BayernCloud Tourismus bereits über 25 unterschiedliche Systeme angebunden. Andere Bundesländer umgehen diese Vielfalt, in dem sie direkte Eingabemasken für die Datenpflege in ihren Landeshubs anbieten.  

Egal wie unterschiedlich unsere technischen Ansätze sind, wir kämpfen alle an den gleichen Herausforderungen. Es ist viel Aufklärungsarbeit, welche jeder von uns leisten muss, um die Vorteile von Open Data immer wieder aufzuzeigen. Wenn einer seinen Erfolg mit uns teilt, dass ein großer Partner „konvertiert“ wurde, dann freuen wir uns gemeinsam!  

Kathrin Meier (Thüringen Tourismus), Martin Weier (Rheinland-Pfalz Tourismus) und Franziska Rosenberger (BayTM)
Kevin Ehm (Tourismus Zentrale Saarland), Nadine Wojcik (Sachsen Tourismus) und Franziska Rosenberger (BayTM).

Nach einem kurzen Rückblick auf den ersten Tag ging es gleich weiter mit der Verabschiedung neuer ODTA-Standardsu.a. für MICE, Infrastruktur und Typen-Kategorisierungen.

In den letzten Monaten ist vor allem viel Arbeit in den MICE Standard geflossen. Dieser dient als Grundlage für das Open Data MICE-Projekt. Ziel ist es, MICE-relevante Informationen offen, strukturiert und zukunftsfähig bereitzustellen – um Sichtbarkeit, Reichweite und digitale Nutzbarkeit auf unterschiedlichen Plattformen und Anwendungen zu erhöhen. Um dies zu schaffen, haben wir uns überlegt, wie das Datenmodell aufgebaut werden muss, damit gebäudespezifische (z.B. Art der Einrichtung, Anreisemöglichkeit) wie auch raumspezifische Informationen (z.B. Ausstattung, Raumgröße) abgebildet werden können.

Danach teilten wir uns in den drei bestehenden Arbeitsgruppen – Kommunikation, Standardentwicklung und Use Cases – auf und arbeiteten an einem Plan für die nächsten 12 Monate. Auch in meiner AG Standardentwicklung durften wir ein paar neue Gesichter begrüßen, welche wieder diverse Expertisen, z.B. zum Thema Wintersport, mit sich brachten. Wir haben bereits einige Themen, an denen wir aktiv arbeiten (Erlebnisse, Gäste & Zielgruppen), sowie kleinere Ergänzungen an bereits bestehenden Domain Specifications. Ansonsten arbeitet unsere Arbeitsgruppe auf Zuruf von den anderen ODTA Mitgliedern, wenn sich neue Ideen oder Chancen ergeben.  

Zum Abschluss gab’s kurze Präsentationen aus allen Gruppen und eine offene Feedbackrunde – und dann hieß es: offizielles Ende und ab nach Hause in den Bayerischen Wald. 

© Franziska Rosenberger
© Franziska Rosenberger

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