BayTM-Mitarbeiterin Rebecca Willms beim Tourismus Netzwerk Bayern 2021
BayTM-Mitarbeiterin Rebecca Willms beim TNB 2021 © Gert Krautbauer
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Rebecca Willms
Partnermanagement
Geschichten aus dem Team

Als Berufseinsteiger*in im bayerischen Tourismus durchstarten

Der bayerische Tourismus lebt nachhaltig von der Natur, der Kultur und den Menschen, die dem Freistaat das typische Lebensgefühl verleihen – so auch von den Fachkräften und den Nachwuchskräften, die den Tourismus zukünftig gemeinsam mitgestalten werden.

16.03.2022
Rebecca Willms
Lesezeit ~8 Minuten

Auch ich habe als Berufseinsteigerin meinen Weg in den bayerischen Tourismus gefunden und bin durch einen kleinen Umweg bei der BayTM gelandet. Gerne möchte ich mit diesem Blogbeitrag etwas in Erinnerungen einer Vor-Pandemie-Zeit schwelgen (ganz lässt sich das Thema allerdings leider nicht vermeiden), meine Erfahrungen als erste duale Studentin der BayTM teilen und auch die Frage beantworten, wie man ein zweites einjähriges Jubiläum feiern kann.

Viel Regen, Aufregung und neue Horizonte

Ende Mai, 2019: es ist 09.30 Uhr, die S-Bahn hat mal wieder Verspätung und es schüttet wie aus Eimern – 10 Grad, dabei ist doch eigentlich bald Sommer, könnte man meinen. Verschiedene Fragen beschäftigen mich in der überfüllten S-Bahn, in der damals noch niemand über Wörter wie „Maskenpflicht“ und „Abstandsregelungen“ nachdenken musste: „Was mach ich nur, wenn ich es nicht pünktlich schaffe?“, „Sitzt meine Bluse oder ist sie nach einer Stunde Fahrzeit schon wieder faltig?“, „Habe ich mich genug vorbereitet?“. Viele kennen es sicherlich – die Nervosität vor einem Bewerbungsgespräch.

Seit mir in einer Vorlesung „Destinationsmanagement“ im 3. Semester die BayTM als bayerische Landesmarketingorganisation vorgestellt wurde, stand für mich fest: Da will ich hin! Während meine Mitstudierenden und ich eigentlich immer davon überzeugt waren, dass ein duales Tourismusstudium entweder Arbeiten im Hotel, beim Reiseveranstalter, im Reisebüro oder im aller ausgefallensten Fall bei einer Eventagentur bedeutet, war ich begeistert davon, die Perspektive einer Destination einzunehmen und mit kreativen Marketingaktionen Menschen von meiner (zweiten) Heimat als Reiseziel zu begeistern. Die Bewerbung hatte sich direkt nach der Vorlesung also fast von allein geschrieben und so versuchte ich mein Glück, ohne wirklich zu wissen, ob man überhaupt an einer dualen Studentin interessiert war. Umso mehr freute ich mich dann über die Einladung zum Bewerbungsgespräch und erreichte an besagtem Tag mit schwitzigen Händen und einer gesunden Ladung Ehrfurcht mit einer knappen Punktlandung das BayTM-Büro im Arabellapark in München.

BayTM-Mitarbeiterinnen am Empfang des Tourismus Netzwerk Bayern 2021
BayTM-Mitarbeiterinnen im Einsatz © Gert Krautbauer

Der Sprung aus der Vorlesung in den bayerischen Tourismus

Ein Anruf ein paar Wochen später gab mir die Gewissheit, dass mir meine teilweise regendurchnässten Klamotten und mein fehlender bayerischer Dialekt an jenem Tag nicht zum Verhängnis geworden sind: ich durfte im September 2019 als duale Studentin im Eventmarketing bei der BayTM anfangen und das Team bei der Planung und Organisation von verschiedenen Veranstaltungen für die bayerische Tourismuswirtschaft unterstützen.

Eine Anekdote am Rande: Ich hatte damals vor meinem ersten Arbeitstag tatsächlich versucht, die knapp 50 Gesichter und Namen über die Team-Seite online auswendig zu lernen. Fast 2,5 Jahre später muss ich bei dieser Erinnerung selbst den Kopf schütteln, aber auch schmunzeln. Umso besser kann ich mich jetzt in die Position von neuen Kolleg*innen hineinversetzen. So viele neue Menschen, so viel Input und so viele Büros – jetzt im Nachhinein frage ich mich natürlich auch, wie ich mich damals wirklich habe verlaufen können (so viele Büros sind es dann auch wieder nicht).

Es dauerte nicht lang und ich war mittendrin im Geschehen: Der Bayerische Tourismustag zum Thema „Netzwerke für die regionale Wertschöpfung“ stand an – knapp 700 bayerische Partner*innen waren vor Ort am Nockherberg. Parallel lief die Planung für unsere bayerische Messehalle auf der ITB – die größte Reisemesse der Welt in Berlin – und für unseren Messeauftritt auf der fre.e. in München. Das waren meine ersten Erfahrungen mit großen Projekten: die Spannung kurz vor der Durchführung, der damit verbundene Zeitdruck, Team-Work und die zu feiernden Erfolge – es lief!

Und dann kam Corona und einige Veränderungen mit dazu

Während die Möglichkeit des mobilen Arbeitens Anfang 2020 eher eine nette gelegentliche Arbeitsabwechslung mit geliehenem Pool-Laptop darstellte, konnte man sich zwei Monate später das Arbeiten außerhalb der eigenen vier Wände schon nicht mehr vorstellen – gezwungenermaßen. Die ITB wurde im Zuge der Pandemie abgesagt, wir waren mit Stornierungen und der Rückabwicklung beschäftigt und fanden uns alle kurze Zeit später mit einem Firmenlaptop und MS Teams am Schreibtisch im eigenen zu Hause wieder (Hier geht’s zum damaligen Blogbeitrag #stayathome – Arbeiten aus dem Home-Office in Zeiten von Corona von meiner Kollegin Ann-Kathrin Leip).

Man sah seine Kolleg*innen nur noch über den Laptop-Bildschirm und während ich auch weiterhin die Unit Eventmarketing unterstützte und Veranstaltungen im möglichen Rahmen mitgestaltete (immer mit einem Backup-Plan zur coronakonformen Eventdurchführung im Hinterkopf), drehte ich das eigentlich geplante Event-Thema meiner Bachelorarbeit um 180 Grad: ich brachte mich in einem internen Projekt mit dem Schwerpunkt „Besucherlenkung“ ein und war überzeugt: das ist es! Ein Thema so aktuell wie noch nie – der bayerische Tourismus sah sich im Jahr 2020 besonders in den Alpenregionen mit einem sehr hohen Aufkommen an Verkehr und Tagesausflüglern konfrontiert, und das trotz oder auch verstärkt durch die Pandemie-Situation. Wie können LMOs wie die BayTM die betroffenen Regionen bei einer solchen Problematik unterstützen? Mit dem Fokus, durch meine Bachelorarbeit auch meinem Praxisunternehmen einen Mehrwert bieten zu können, nahm ich mich dieser Frage zum Ende meines Studiums und meiner Praxisphase gemeinsam mit der BayTM an.

BayTM-Mitarbeiterin Rebecca Willms beim Green Tourism Camp
Rebecca beim Green Tourism Camp

Wie man ein zweites einjähriges Jubiläum bei der BayTM feiert

Ich steckte mitten in den letzten Prüfungen, mitten in den Papier- bzw. Dateibergen meiner Bachelorarbeit, raufte mir am laufenden Band die Haare und hatte ca. 200 Browser-Tabs mit möglichen Quellen geöffnet. Und parallel dazu führte ich ein Telefonat über ein Jobangebot. Jawohl, ein Jobangebot! Wieder eine neue Erfahrung für mich und eine besonders aufregende noch dazu! Man bot mir eine Stelle im Bereich Netzwerk- und Partnermanagement in der Unit Netzwerke National mit einem zukünftigen Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ an. Wow! Ich freute mich über das Zeichen der Wertschätzung meines Praxispartners aus dem Studium und die tolle Möglichkeit, aus meinem Studentendasein nach meinem Bachelorabschluss ein spannendes Berufsleben in einem Team mit tollen Kolleg*innen im Tourismus zu machen. So wurde aus meinem ursprünglich geplanten „After-Lockdown-Abschieds-Kuchen“ fürs Büro ein „Restart-Kuchen“ sowohl für mich als auch für den Neustart des Tourismus, der im Frühjahr 2021 wieder anzulaufen begann. Ich fand mich in einer neuen Unit mit neuen Themen wieder, aber die Büros und die Namen waren mir mittlerweile nur allzu bekannt und vertraut. Ich war angekommen und doch eigentlich nie wirklich weggewesen. Kurz darauf bekam ich außerdem das Ergebnis meiner Bachelorarbeit, durfte mit meinem Kollegen Wolfgang Wagner in einer Hochschul-Veranstaltung online über meine Zeit als duale Studentin und über das Thema „Nachhaltige Destinationsentwicklung“ bei der BayTM berichten sowie die Ergebnisse meiner Abschlussarbeit im Rahmen einer Tourismuswissenschaftstagung vorstellen.

Auch wenn meine Zeit als duale Studentin bei der BayTM durch die Pandemiesituation teilweise nicht unbedingt so lief wie geplant, bin ich unglaublich dankbar für diese wertvollen Erfahrungen in vielen unterschiedlichen Bereichen, fachlich sowie persönlich. Auch für die Chance, diese Erfahrungen seit einem Jahr als Junior Managerin zu vertiefen und mit dem Team auf ein zweites einjähriges (oder auch ein zweieinhalbjähriges) Jubiläum im bayerischen Tourismus anstoßen zu können!

Meine Erfahrungen als Nachwuchskraft und mein Einstieg in den bayerischen Tourismus sind allerdings nur einige von vielen – umso wichtiger und interessanter ist der Austausch untereinander! Egal ob Ausbildung, Studium oder Berufseinstieg in Bayern: Wir möchten euch die Möglichkeiten bieten, ein eigenes Netzwerk aufzubauen und Playern der schönsten Branche eure Fragen zu stellen. Das klingt interessant für dich? Dann freuen wir uns auf deine Erfahrungen und dich bei TOURISM NEXT zu begrüßen! Aktuelle Infos zu „Wie? Wann? Wo?“ gibt’s hier.

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