Die Freude und der gute Spirit, der sich in allen Programmpunkten und Unterhaltungen wiederfand, waren absolut ansteckend. Foto © netzvitamine GmbH/ DSTNCMP24
h
Svenja Rendić
Zukunftsprojekte
Geschichten aus dem Team

DSTNCMP 2024

Meine Eindrücke vom DSTNCMP in Bregenz.

05.06.2024
Svenja Rendić
Lesezeit ~14 Minuten

„Rien ne va plus“ höre ich neben mir und schaue auf angespannte Gesichter. Das DSTNCMP 2024 neigt sich dem Ende zu und wer nun vermutet, hier herrschte pessimistische Stimmung, der liegt weit daneben! Der Roulette-Tisch, an dem ich gerade stehe, ist Teil des fulminanten Abschlusses eines inspirierenden und top organisierten Branchenevents. Bregenz, der diesjährige Gastgeberort, verabschiedet uns heute im James Bond-Stil. 

Drei Tage voller Inspiration und spannender Begegnungen

Drei Tage voller neuer Impulse, kontroverser Diskussionen und wertvoller Begegnungen liegen hinter mir. Vom ersten Moment an war die Stimmung großartig. Dass diese bis zum Ende anhielt, dazu hat neben der einmaligen Atmosphäre im Festspielhaus Bregenz (wow, was für eine Location!) und dem eindrucksvollen Rahmenprogramm v.a. die Neugierde, Offenheit und der Austausch auf Augenhöhe unter den über 250 Teilnehmern beigetragen. 

Dieses Jahr im Fokus: Themen rund um KI sowie Daten- und Wissensmanagement. © tourismus.bayern – Svenja Rendić

Themen und Diskussionen, die bewegen

Im Fokus standen in diesem Jahr Themen rund um KI sowie Daten- und Wissensmanagement. Allen voran die Fragen, wie Daten in Wert gesetzt werden können und welche Rolle KI dabei spielen kann. So auch bei der Vorstellung des neu gegründeten Innovationsprojekts data:room, das sich mit der Frage auseinandersetzt, wie man durch eine branchenübergreifende vernetzte Interpretation von Daten zu besseren Entscheidungen für den Erlebnisraum von Gästen und Einheimischen kommt. 

Aber auch die Herausforderungen in den weiteren Themengebieten, wie z.B. Zukunftssicherung der Destinationen, Nachhaltigkeit, Gemeinwohl, Mobilität, Barrierefreiheit, Netzwerke u.v.m. beschäftigten die Teilnehmer. Diese Sessions waren inhaltlich für mich ein gelungener Mix aus kurzen Impulsen, spannenden Diskussionen und konkret anwendbaren Methoden. Klar, mit vielen dieser Themen hat man sich bereits in seinem Arbeitsumfeld beschäftigt – doch der Austausch mit ganz unterschiedlichen Institutionen und Personen führt oftmals zu einem interessanten Perspektivwechsel, der nochmal einen ganz anderen Blick auf das jeweilige Thema ermöglicht.

Auch das Thema Nachhaltigkeit wurde dieses Jahr wieder intensiv diskutiert. © tourismus.bayern – Svenja Rendić
Der Austausch mit unterschiedlichen Institutionen und Personen führt oftmals zu einem interessanten Perspektivwechsel. Foto © netzvitamine GmbH/ DSTNCMP24

Tourismus ist bunt, vielfältig, auf Augenhöhe und steht für demokratische Werte

Neben vielen fachlichen Themen wurden auch gesellschaftliche Themen wie der zunehmende Rechtsruck und die drohenden Folgen für den Tourismus diskutiert. Spürbar groß war das Anliegen in diesen Zeiten Haltung zu zeigen: ein spontan entworfenes Positionspapier, welches für einen toleranten, vielfältigen, weltoffenen und an demokratischen Grundwerten orientierten Tourismus plädiert, erntete beim Abschlussabend langanhaltenden Applaus. Auch ich unterstütze diesen Aufruf nur zu gern und teile hier das ganze Positionspapier: https://www.destinationcamp.com/positionspapier-dstncmp-2024 

Was ich mitnehme 

Es ist hilfreich mit einer gewissen Offenheit und Flexibilität in die Sessions zu gehen. Man weiß vorab nie so genau, wie der Moderator bzw. Impulsgeber das grob skizzierte Thema aufgreift und welche Teilnehmer die Session besuchen – so ergeben sich ganz spontan Diskussionen und Fragestellungen, die andere Sichtweisen und Herausforderungen aufzeigen. Und das ist auch gut so. 

Einige Impulse, die ich aus dem DSTNCMP2024 mitnehme: 

  • Die Unsicherheiten im Außen erfordern mehr denn je Stabilität im Innen – ein klarer Kompass und sichere Beziehungen gewinnen immer mehr an Bedeutung, sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen. Die inneren Ressourcen bieten die notwendige Sicherheit und Orientierung in einer volatilen Umwelt. 
  • Um die vielen neuen KI-Tools und die großen verfügbaren Datenmengen sinnvoll zu nutzen, wird es zunehmend wichtiger, noch präziser zu definieren, was wir grundlegend wollen bzw. welche Entscheidungen wir treffen möchten. Nur dann können uns verschiedene Datenpools und neue KI-Anwendungen sinnvoll dabei unterstützen. 
  • Use-Cases schaffen! In der Stakeholderkommunikation wird das Visualisieren der individuellen Mehrwerte im Kontext zunehmend komplexer Themen noch bedeutsamer. 
  • „Menschliche Transformation sollte der digitalen Transformation vorangehen“ – hier bedarf es einer Begleitung durch das People Management. 
  • „Im Gehen besser werden!“ Gerade beim Engagement in Sachen Nachhaltigkeit sind viele kleine Schritte häufig effizienter als die eine große Veränderung von heute auf morgen. Dabei gilt es immer transparent zu bleiben – nach innen wie nach außen. (Die BayTM macht dies übrigens mit ihrem freiwilligen Nachhaltigkeitsreporting). 
© netzvitamine GmbH/ DSTNCMP24

Wir sehen uns wieder 

Hut ab vor der professionellen Organisation und der Herzlichkeit des gesamten DSTNCMP-Teams sowie der Gastgeber, die uns über das Programm hinaus spannende Einblicke in innovative Unternehmen und Projekte Vorarlbergs ermöglicht haben. Neben den vielen thematischen Impulsen habe ich es als absolut bereichernd empfunden, wieviel Zeit und Raum dieses Mal zwischen den Sessions, beim Mittagessen und abends für den wertvollen Austausch und das Kennenlernen neuer Kontakte vorgesehen war. Die spürbare Freude und der gute Spirit, der sich in allen Programmpunkten und Unterhaltungen wiederfand, waren absolut ansteckend. Gleichzeitig wuchs das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung, in Zukunft als Branche noch stärker für Weltoffenheit, Toleranz und demokratische Werte einzustehen.  

Auf ein Wiedersehen in Düsseldorf!