Trendindikatoren Reisen 2023
Reiseanalyse 2023
Wie steht es mit der Urlaubsplanung der Deutschen unter dem Eindruck von Krieg, Krisen und Inflation? Und wie wirkt in diesem Zusammenhang die Einschätzung der allgemeinen sowie persönlichen wirtschaftlichen Situation? Wir zeigen euch, wie die Deutschen ihre Konsumprioritäten mit Blick auf die Ausgaben für Urlaub und Freizeit setzen und wie es mit den Reiseplänen für 2023 aussieht.
Quelle:
Reiseanalyse 2023 (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. – FUR): Online-Befragung im November 2022 bzw. face-to face Befragung im Januar 2023
Datenbasis:
Deutschsprachige Wohnbevölkerung 14 bis 75 Jahre.
Basis für „Konsumprioritäten“: Reisende (Urlaubsreise oder Kurzurlaubsreise letzte 12 Monate) in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung 14 bis 75 Jahre.
Hinweis:
Gerne könnt ihr die hier gezeigten Grafiken unter Angabe der Quelle verwenden. Speichert die Grafik als SVG-Datei ab und fügt diese als Bild in das gewünschte Format ein.
Reisen-Können und -Wollen in 2023
Geld, Zeit und Lust sind die Grundvoraussetzungen für jede Urlaubseise. Daher misst die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. dieses „Reisen-Können und -Wollen“ der deutschsprachigen Bevölkerung zwischen 14 und 75 Jahren in regelmäßigen Abständen. Die Werte in der gezeigten Grafik resultieren aus der online-Befragung im Rahmen der Reiseanalyse im November 2022.
Die Fragen nach Zeit für bzw. Lust auf Urlaub bejahen ähnlich viele Menschen wie in den Vorjahren. Bei der der Frage, ob man sich denn einen Urlaub auch finanziell leisten kann, sehen wir im November 2022 mit nur 54 % Zustimmung den niedrigsten Wert seit vier Jahren. Hier zeigt sich die Unsicherheit bzw. Sorge vor den gestiegenen Lebenshaltungskosten im Herbst 2022. Auf die Frage nach der Entwicklung der persönlichen wirtschaftlichen Situation erwarteten über 40 % deren Verschlechterung innerhalb des kommenden Jahres.
Urlaubspläne 2023
Fast 70 % der deutschsprachigen Bevölkerung zwischen 14 und 75 Jahren haben bereits Urlaubspläne für das Jahr 2023, dabei steht bei 35 % auch das Reiseziel bereits fest. Diesen Werte liegen nahezu auf dem Niveau von vor der Pandemie und deutlich über den Werten der letzten beiden Jahre. Auch das Ergebnis, dass 13 % der Befragten keine Reiseabsicht haben, entspricht durchaus dem Wert aus der Zeit vor Corona, Krieg und Inflation.
Urlaubsreisen sind wichtig – auch mit Blick aufs Budget
Die Konsumprioritäten der Deutschen haben sich im Verlauf der Jahre und unter dem Eindruck jüngster Krisen kaum geändert. Laut einer online-Umfrage der Reiseanalyse im November 2022 stehen Urlaubsreisen bei den Konsumprioritäten der Deutschen auf Platz zwei (nach dem Geld für Lebensmittel) und Kurz- und Wochenendreisen auf Platz acht.
Auch andere mit dem Tourismus im weiteren Sinne verbundene Ausgaben sind den Menschen wichtig: Ausgaben für Freizeit stehen auf Platz fünf wenn das persönliche Budget eingeteilt werden muss.
Diese nicht selbstverständliche Erkenntnis wird auch in weiteren Studien bestätigt.
So beschreibt die GfK im Juli 2022 die Reaktion der Verbraucher auf die Inflation: Trotz Verschlechterung des GfK Konsumgüterindex und der Zurückhaltung der Verbraucher bei Gütern des täglichen Bedarfes, sehen die Marktforscher ein starke Nachholbedürfnis der Deutschen nach Reisen.
Und die Stiftung für Zukunftsfragen postuliert in ihrem Chart der Woche vom 2. Februar 2023, dass sich jeder zweite deutsche Bundesbürger im Alltag einschränkt um Budget für Urlaub zu haben.