Mensch oder Maschine
Wer trifft die Reiseentscheidungen von morgen?
Die Zukunft des Tourismus steht vor einem spannenden Wendepunkt: Künstliche Intelligenz (KI) verändert nicht nur, wie wir reisen, sondern auch, wie wir Reiseentscheidungen treffen. In einer Welt, in der digitale Tools und Assistenten bereits zum Alltag gehören, stellt sich die Frage: Müssen wir unsere Marketingstrategien zukünftig mehr auf KI-Systeme als auf Menschen ausrichten?


Die Künstliche Intelligenz (KI) ist auch im Tourismus angekommen. Doch während viele Akteure in der Tourismusbranche derzeit vor allem die praktischen Anwendungen von KI im Blick haben, sollten wir die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die mit dieser Technologie einhergehen, nicht übersehen.
Von der Prozessoptimierung zur Verhaltensänderung
Ein zentrales Problem ist, dass KI bislang vorwiegend als ein Tool zur Optimierung bestehender Prozesse gesehen wird – sei es durch automatisierte Kundenservices, personalisierte Werbung oder effizientere Buchungssysteme. Doch die wahre Herausforderung und Chance liegt darin, zu verstehen, wie KI das Informations- und Entscheidungsverhalten potenzieller Gäste fundamental verändern könnte.
Ein Beispiel: Digitale Assistenten, die von KI unterstützt werden, haben das Potenzial, als Kuratoren in der Reiseentscheidung eine immer größere Rolle zu spielen. Denn diese Assistenten könnten ihren Nutzenden proaktiv Reiseempfehlungen zu geben, basierend auf einer Vielzahl von Daten wie persönlichen Vorlieben, früheren Reisegewohnheiten und aktuellen Trends.
Neue Marketingstrategien für die digitale Welt
Sollte dieses Szenario Realität werden, stellt sich eine zentrale Frage für das Tourismusmarketing: Müssen wir unsere Marketingstrategien zukünftig neben Menschen vor allem mehr auf KI-Systeme ausrichten? Die Konsequenzen wären weitreichend. Wenn digitale Tools und Assistenten die Hauptentscheider im Reiseprozess werden, wird klassisches Tourismusmarketing möglicherweise obsolet und Marketingstrategien müssten sich grundlegend ändern. Es wäre dann in erster Linie essenziell, die verschiedenen virtuellen Assistenten zu „überzeugen“ und ihre Algorithmen zu verstehen, um in deren Empfehlungen berücksichtigt zu werden. Gleichzeitig müsste man sich mit dem Verhalten der Endkundinnen und -kunden beschäftigen: Wie nutzen sie KI? Welche Prompts, Endgeräte und Tools verwenden sie?
Transformation im Tourismusmarketing
Was bedeutet das für die Tourismusbranche? Wir müssen uns nicht nur mit den technologischen Möglichkeiten der KI auseinandersetzen, sondern auch mit den potenziellen gesellschaftlichen Umbrüchen. Der Tourismus der Zukunft wird durch KI maßgeblich geprägt werden, und es liegt an uns, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten und zu hinterfragen, wie wir unsere Marketingstrategien anpassen können, um weiterhin erfolgreich zu bleiben. Der Tourismus der Zukunft wird durch KI nicht nur effizienter, sondern auch tiefgreifend transformiert. Diese Transformation erfordert ein Umdenken in der Branche, das sowohl technologische als auch gesellschaftliche Veränderungen berücksichtigt.