OpenWeek „Lebensräume neu Denken“ im Allgäu
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Markus Garnitz
Bereichsleitung Digitalisierung
BayTM

Die OpenWeek „Lebensräume neu Denken“ im Allgäu Teil 2 – Neue Wege im Tourismus

Hackathon, Mess-Up-Night, Bar-Camp … Als Informatiker, der lange Zeit in der Softwareentwicklung verbracht hat, kennt man diese Formate, aber funktioniert das auch für andere Zielgruppen? Nach einer Woche OpenWeek im Allgäu würde ich sagen, ja das geht, wenn auch anders als mir bekannt.

09.06.2022
Markus Garnitz
Lesezeit ~3 Minuten

Aber worum ging es eigentlich? Realizing Progress hatte zu einem neuen Veranstaltungsformat eingeladen und ich durfte zusammen mit meinem Kollegen Wolfgang als Vertreter der BayTM mitfahren. Zunächst ist man erst einmal irritiert, wenn eine Business-Veranstaltung von Samstag bis Samstag, also eine Woche angesetzt ist. Warum das?

Um nicht nur zum Arbeiten, sondern auch als Gast in die Region zu kommen. Denn das Wochenprogramm war auch mit Slots zur freien Verfügung ausgestattet und es wurde ein entsprechendes Rahmenprogramm geboten, was bei den sehr intensiven Gesprächen und Workshops aber auch notwendig war. Immer im Mittelpunkt stand dabei das Thema Lebensraum und wie dieser auch in Zukunft das bleiben kann, was er sein soll, ein „lebenswerter Raum“, der nicht nur den Blick auf das beste Erlebnis für den Gast hat, sondern auch die Bewohner*innen und Einheimischen mitnimmt.

Diskutiert haben wir Themen wie lokale Wertschöpfung, Nachhaltigkeit oder Erfolgsmessung, aber auch wie zum Beispiel offene Daten dabei helfen können, diese Ziele umzusetzen. Und da war die BayernCloud Tourismus, die wir gerade für Bayern umsetzen, natürlich auch ein Thema. Am Freitag mündete alles in der großen Frage, wie man Lebensqualität messbar machen kann und diese in einem „Hackathon“ zu beantworten. Dabei wurde zwar nicht programmiert, dafür wurden aber viele interessante Ansätze mit Potenzial entwickelt. Kann beispielsweise eine kontinuierliche Abwasseranalyse zukünftig die regionale Zufriedenheit messbar machen? Pilotprojekte dazu gibt es bereits für diverse Analysen. So lassen sich aus dem Abwasser Informationen zu Medikamentenkonsum, Viruslast aber auch Ernährungsgewohnheiten ableiten.

Darüber hinaus zog sich das Thema „New Work“ schon aufgrund des Formats der Veranstaltung wie ein roter Faden durch alle Tage. Wie kann man moderne Räume und Konzepte zum Arbeiten gestalten und vielleicht sogar zu einer neuen Triebfeder des Tourismus machen? Dabei war es gut, auch mal der Blase der am Laptop Arbeitenden auszubrechen und von Unternehmer*innen, Naturpark-Ranger*innen und Politiker*innen vor Ort zu erfahren, wo der Schuh drückt. So kam neben der Schwierigkeit, geeignetes Personal in Hotellerie und Gaststätten zu finden, auch das Thema bezahlbarer Wohnraum für Mitarbeiter*innen zur Sprache. Es wurden aber auch innovative Lösungen präsentiert, genau diese Probleme lokal zu bewältigen.

Jemand schreibt auf ein Blatt Papier.
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Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Einheiten des Destinationstourismus neue Wege beschreiten müssen. Sie werden sich daran messen müssen, welchen Anteil sie zum Gemeinwohl beitragen können, um unseren Lebensraum nicht nur für Gäste, sondern auch für Einheimische lebenswert zu gestalten. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die nicht zuletzt von den Gastgebern in den Hörnerdörfern und der Allgäu GmbH bestens begleitet wurde. Es gab interessante Gespräche, neue Kontakte und viele neue Ideen.

Lediglich zur besseren Familienverträglichkeit könnte man zukünftig darauf verzichten, zwei Wochenenden für Formate dieser Art einzuplanen…

Blick auf die Weltcup-Hütte im Allgäu
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Flipchart mit Aufschrift "Barcamp, 3 Räume = 3 Sessions"
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Markus Garnitz, Bereichsleiter Kompetenzstelle Digitalisierung
Markus Garnitz, Bereichleiter Kompetenzstelle Digitalisierung © Realizing Progress
Personen stehen vor Flipchart
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