Datenmanagement
Gute Daten sind das Fundament der Zukunft
Durch die fortschreitende digitale Transformation im Tourismus erweitern sich auch die Aufgabenbereiche der Destinationsmanagementorganisationen (DMO). Ein neuer wichtiger Aufgabenbereich: Das Datenmanagement.
Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Datenmanagement
Eine bessere Datenqualität und -verfügbarkeit im Tourismus gilt als wegweisend für eine digitale Zukunft. Ein effektiver Datenfluss durch Open Data ist entscheidend für zukunftsorientierte Destinationen, die eine verbesserte Erlebnisqualität für Gäste und Einheimische bieten und Besucherströme gezielt lenken möchten. Zudem fördert qualitatives Datenmanagement Innovationen und neue Geschäftsmodelle, steigert die Effizienz und erweitert die Reichweite der eigenen Daten.
Für ein erfolgreiches Datenmanagement sind folgende Handlungsfelder zentral:
Personelle Ressourcen
Für den erfolgreichen Aufbau einer offenen digitalen Dateninfrastruktur ist es notwendig, das Bewusstsein für Datenmanagement innerhalb der Destination zu stärken und geeignete Stellen für Datenmanagerinnen und Datenmanager einzurichten. Alternativ ist es möglich, dass bestehendes Personal Aufgaben im Bereich des digitalen Datenmanagements übernimmt, sofern es durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen und Qualifizierungen entsprechend geschult wird. Datenmanagement sollte nicht als Aufgabe für Praktikantinnen und Praktikanten angesehen werden.
Rollen und Prozesse (organisatorisch)
Der Aufbau einer offenen digitalen Dateninfrastruktur erfordert das aktive Engagement und eine engere Vernetzung sowohl von regionalen als auch überregionalen touristischen Akteurinnen und Akteuren. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit und das Erreichen des Ziels, eine umfassende Datendrehscheibe zu schaffen, ist nur möglich, wenn alle relevanten Akteurinnen und Akteure rechtzeitig und verständlich mit den dafür wichtigen Informationen versorgt werden. Dies kann durch verstärkten Austausch zwischen der übergeordneten touristischen Organisation und den Leistungsträgern an der Basis, durch Klärung der Zuständigkeiten für die Datenpflege, durch Zuweisung der entsprechenden Rollen und Aufgaben sowie durch Automatisierung der Prozesse für Erfassung, Bereitstellung, Aktualisierung und gemeinsame Nutzung von Daten erreicht werden.
Systemlandschaft (technisch)
Tourismusorganisation (TO), Touristinfos (TI) und Leistungsträgerinnen und -träger verwenden oft unterschiedliche Strategien und Systeme, die historisch gewachsen sind. Diese heterogenen Systeme können teilweise nicht synchronisiert werden und folglich findet kein automatisierter Austausch von Informationen zwischen den touristischen Akteurinnen und Akteuren statt. Vor diesem Hintergrund gilt es auf die Homogenisierung der Systemlandschaft zu achten sowie passende Destinationsmanagementsysteme (DMS) auszuwählen und einzuführen, die eine standardisierte, strukturierte und lizenzierte Darstellung der Informationen gewährleisten.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass diese aus erster Hand von den touristischen Leistungsträgerinnen und -trägern direkt an die Gäste gelangen. Denn sie sind vor Ort und wissen am besten über ihren eigenen Betrieb oder über ihre Dienstleistungen Bescheid. Daher sollten diese besonders sensibilisiert werden und die technische Möglichkeit haben, Änderungen, wie z. B. Öffnungszeiten eigenständig über einen Online-Zugang zu pflegen. Die Aktualisierung der korrekten Daten erfolgt schließlich in Echtzeit auf verschiedenen Plattformen.
Open Data (rechtlich)
Um eine möglichst breite Nutzung der gesammelten Daten durch die BayernCloud Tourismus zu gewährleisten, ist eine entsprechende Auszeichnung der Daten mit offenen Lizenzen notwendig. Da dies in der Vergangenheit nicht im Fokus lag und die regionalen Daten in der Regel nur auf der eigenen Webseite oder eigenen Anwendungen genutzt wurden, ist eine Open Data Strategie von zentraler Bedeutung. Daten können nur dann auf der BCT bereitgestellt werden, wenn Datensätze, Bilder und Texte mit Zustimmung der rechtmäßigen Urhebenden lizenziert werden. Bevor die Inhalte mit CC-Lizenzen freigegeben werden können, müssen die urheberrechtlichen Ansprüche an den jeweiligen Inhalt geklärt werden. Bei Bildern, zum Beispiel von Fotografinnen und Fotografen erstellt, ist eine genaue Überprüfung oder eine Vereinbarung erforderlich, die die Nutzung der erstellten Daten regelt.
Welche Daten sind für die BayernCloud Tourismus von Bedeutung?
Statische Daten
Feststehend, sich kaum ändernd: z. B. Name des Betriebs, Adresse, Öffnungszeiten…
Dynamische Daten
Flexibel, sich ständig ändernd: z. B. Besucherzahlen, Auslastungen, Wetterdaten, ÖPNV-Daten
Redaktionelle Daten
„Content“: z. B. Texte, Fotos, Videos, Blogbeiträge (CC-Lizenzierung beachten!)