Die Zukunftsbotschafter – Nachhaltige Entwicklung

Die Bayern-Botschafter*innen

sind fest in bayerischer Tradition verwurzelt. Sie wissen aber auch, dass die Zukunft in der Nachhaltigkeit liegt. Ihre Projekte und Arbeitsfelder entwickeln sie deshalb fantasievoll und verträglich weiter. Für einen Tourismus, der auch auf lange Sicht allen guttut, wie wir euch an vier Beispielen zeigen

Bayern-Botschafter und Gärtner Sebastian Niedermaier hält eine Holzkiste mit frischem Gemüse in den Händen.
Mehrere Menschen sitzen auf einer Brücke unter der ein Fluss fließt. Ein Fahrradfahrer fährt durch den Vordergrund.
Alter Stein, junges Gemüse: Sebastian Niedermaier auf der Unteren Brücke © erlebe.bayern – Dietmar Denger

Sebastian Niedermaier führt seinen Bioland-Betrieb in nächster Nähe zu Bambergs Altstadt.

Ingwer aus Bamberg
Dass in Bamberg schon seit dem Mittelalter Gemüse angebaut wird, ist für Sebastian Niedermaier keine Verpflichtung, sondern Inspiration. In seinem Betrieb vor den Toren der Stadt hat der Gärtner in 13. Generation nicht nur auf den Bio-Anbau von Gemüse umgestellt; er kultiviert auch alte, längst vergessene Sorten wie Bamberger Knoblauch oder Bamberger Wirsing oder wagt gänzlich Neues: Wassermelonen, Ingwer und Kurkuma zum Beispiel gedeihen unter seiner sorgfältigen Gärtnerhand prächtig auch im Fränkischen. Seine Produkte verkauft er im Hofladen. „Für mich bedeutet Tradition Feuer, nicht Asche“, sagt der experimentierfreudige Bamberger, der in Gedanken bereits sein nächstes Projekt wälzt: ein Pop-up-Deli mit Gemüse-Sandwiches. 

Eine Frau steht, von Kindern umrundet, im Wald und zeigt erklärend in eine Richtung.
Bayern-Botschafterin und Rangerin Kerstin Biebl steht vor einem Schild, das eine vereinfachte Karte des Bayrischen Waldes zeigt.
Alle mal herschauen! Kristin Biebl führt in die Parkstruktur ein © erlebe.bayern – Jan Greune

Kristin Biebl ist Rangerin im Nationalpark Bayerischer Wald.

Verständnis pflanzen
Der Nationalpark Bayerischer Wald, das sind 24.250 Hektar Berge, Bergwälder und Hochmoore, in denen die Natur sich selbst überlassen wird und trotzdem ein touristischer Wirtschaftsfaktor ist. Rund 1,3 Millionen Tourist*innen pro Jahr besuchen das Schutz­gebiet. Nationalpark-Ranger*innen wie Kristin Biebl sorgen bei Führungen dafür, dass die Gäste das Prinzip Nationalpark verstehen. „Ich will sie sensibilisieren, die Natur zu schützen, und ihnen erklären, warum der Nationalpark gut ist.“ Kinder sind dafür besonders aufnahme­fähig. Einen richtigen „Urwald“ haben sie meistens noch nie zuvor gesehen. „Doch dann erkläre ich ihnen, warum wir umgefallene Bäume einfach liegen lassen, und das verstehen sie. Und begeistern sich.“ Nachhaltigkeit erwächst auch aus Wissen und Kultur.  

Zwei Männer stehen in einem Raum, in dem rechts und links Regale voller Käseleibe stehen. Sie probieren Käse.
Bayern-Botschafter und Slowfood-Gastronom Uli Brandl sitzt auf den großen gemütlichen Sitzbänken in seinem Restaurant. An der Wand steht der Name seines Restaurants.
Das Hausbier „Rote Perle“ braut ein kleiner Betrieb exklusiv für das Restaurant © erlebe.bayern – Florian Trykowski

Uli Brandl entwickelte sein Sonthofener Restaurant „’s Handwerk“ nach dem „Craft-Prinzip“.

Im Einkaufsnetzwerk
„Zutaten“ mögen sie anderswo heißen. In Uli Brandls Restaurant „‘s Handwerk“ in Sonthofen sind die Produkte, die in der Küche verarbeitet werden oder zum Ausschank kommen, absolute Protagonisten. Brandl kauft direkt bei ausgewählten Erzeuger*innen und Landwirt*innen der Region ein, die nachhaltig und auf das Tierwohl bedacht wirtschaften. In kurzer Zeit hat der Allgäuer ein professionelles, gut funktionierendes Produzent*innen-Netzwerk aufgebaut und kann seinen Gästen authentische, qualitativ hochwertige Gerichte mit „Herstellerhinweis“ anbieten. „Craft Food ist ein Trend“, sagt Brandl. „Immer mehr Leute wollen genau wissen, wo ihr Essen herkommt. Und zahlen dafür gerne auch etwas mehr.“

Die beiden Betreiber sitzen an ihrem Verkaufsstand. Um sie herum stehen Behälter mit verschiedenen Kartoffeln.
Der Verkäufer steht in seinem Stand und reicht einen Teller mit Essen hinaus.
Jede Woche gibt es eine neue Kartoffelkreation © erlebe.bayern – Bernhard Huber

Theo Lindinger und Dominik Klier betreiben den Kartoffel­stand „Caspar Plautz“ auf dem Münchner Viktualienmarkt.

Von wegen olle Knolle
Immer zur Mittagszeit bildet sich eine Schlange hungriger Menschen an einem der traditionsreichsten Orte Münchens, dem Viktualienmarkt. Sie haben Appetit auf Kartoffeln. Die schlichten Erdknollen spielen die glamouröse Hauptrolle am Marktstand „Caspar Plautz“. Hinter der Theke: die Jungunternehmer Dominik Klier und Theo Lindinger, die nicht nur 20 verschiedene Kartoffelsorten anbieten (fast ausschließlich von bayerischen Bauern), sondern sie mit Salat und Toppings auch köstlich zubereiten. „Wir haben gespürt, dass die Menschen immer öfter gesund und fleischlos essen wollen. Mit unseren oft auch veganen Gerichten füllen wir eine Lücke“, sagen die Stand­betreiber. Die ihre Kartoffeln auch auf Social Media zeit­gemäß in Szene setzen.