Sie machen Urlaub – diese vier Urlaubsmacher*innen zeigen wie 

Den klassischen Tourismusjob gibt es nicht. Denn die Branche bietet eine äußerst bunte Vielfalt an erfüllenden, sinnstiftenden Arbeitsplätzen in den unterschiedlichsten Bereichen. Eines aber haben sie gemeinsam: Sie machen nicht nur die Ferien der Gäste schöner, sondern auch den Alltag der Einheimischen. Vier Beispiele.

Glücklich unter Urzeit-Echsen: Volker Herzog
Volker Herzog, Leiter Vertrieb & Marketing im Dinosaurier Museum Altmühltal, steht vor einem nachgebildeten Tyrannosaurus Rex.
Volker Herzog, Leiter Vertrieb & Marketing Dinosaurier Museum, Denkendorf © Julia Rotter

Experte für Dinosaurier-Marketing

Viele Kinder aus dem Altmühltal besitzen Jahreskarten und „kommen teilweise einmal in der Woche zu uns ins Dinosaurier Museum“, erzählt Volker Herzog. „Denn wir haben nicht nur den Erlebnispfad mit 70 Dinosauriermodellen, sondern auch die Mitmachhalle, wo man Fossilien schlagen kann, das Museum und mehrere Spielplätze. Kindergeburtstage veranstalten wir auch.“ Das alles hinterlasse Spuren beim Nachwuchs, erzählt der 45-Jährige. „Es gibt Kinder aus der Nachbarschaft, die jetzt Paläontologen werden wollen.“ Langweilen müssten sich aber auch erwachsene Stammgäste nicht im Museum. „Wir organisieren Kulturevents und Vorträge zum Beispiel zu Klimathemen. Würde man in
einem kleinen Ort wie Denkendorf nicht erwarten, was?“

Magdalena Stuber, Eventmanagerin bei der AIB-Kur GmbH in Bad Aibling, steht auf der Bühne und schaut durch den Vorhang.
Gäste eines Kurpark-Konzerts sitzen auf der grünen Wiese.
50 bis 60 Kurpark-Konzerte organisiert Magdalena Stuber jedes Jahr

Die Kurpark-Dirigentin

Von wegen Kurkonzerte nur für Kurgäste! Die 50 bis 60 Musikveranstaltungen, die Magdalena Stuber jeden Sommer im Bad Aiblinger Kurpark organisiert, sind auch für Einheimische ein Treffpunk. „Für die Aiblinger ist das wie ein Ritual, die kommen jeden Freitag, ganz egal, wer spielt, denn der Eintritt ist frei und das Musikniveau hoch. Man trifft sich da wie auf einem Marktplatz und geht nachher oft noch zusammen zum Essen oder in eine Kneipe.“ Das Musikprogramm ist vielfältig und bunt, das ist Magdalena wichtig: Sie bucht Jazzbands ebenso wie die richtig guten Blasmusikkapellen aus der Region, Bluessänger*innen ebenso wie Coverbands, wo alle mitsingen können. „Wir haben ein hochwertiges Kulturangebot“, freut sich die 34-Jährige. „Das macht unsere Region attraktiv!“

Christian Hatt, Elektrotechniker der Nebelhornbahn in Oberstdorf, steht auf einer Gondel in der Seilbahnstation.
Arbeitsplatz mit Aussicht: Urlaubsmacher Christian Hatt
Arbeitsplatz mit Aussicht: Christian Hatt © Julia Rotter

Der Gondoliere aus Oberstdorf

Christian Hatts Arbeitsplatz ist „der schönste der Welt“. Denn er arbeitet für die Nebelhornbahn in Oberstdorf. Was daran so schön ist? „Die un-fass-bare Aussicht“, skandiert der Elektrotechniker  begeistert. Und die vielfältigen Aufgaben. „Unsere Bergbahn ist wie ein Dorf im Dorf. Wir haben ein
eigenes Wasserkraftwerk, eigene Dieselgeneratoren, ein eigenes Strom- und Telefonnetz. Dazu die Bahn selbst, die Gondeln, die Schneekanonen.“ Es würde oft unterschätzt, sagt Christian, wie  aufwendig der Betrieb einer Bergbahn sei. „Doch 100 Leute arbeiten bei uns. Was wir ohne den Tourismus in Oberstdorf machen würden? Schwer zu sagen. Bei uns gibt es ja keine Industrie. Ich würde mich freuen, wenn die Menschen aus der Region mal einen Blick hinter die Kulissen werfen würden.“

Sandra Lindenthal, Kassenleitung der Wohlfühl-Therme in Bad Griesbach, steht an einem Becken der Therme.
Sie machen Urlaub - Paar sitzt in einem Whirlpool in einer Therme
Wohltuend für Gäste von nah und fern: Die Thermen in Bad Griesbach © Gäste- und Kurservice Bad Griesbach – Marcel Peda

Die Alle-Kennerin

„Ich kenn’ sie alle“, schmunzelt Sandra Lindenthal. Alle, das sind die Gäste der Wohlfühl-Therme in Bad Griesbach, die sich im Thermalwasser aalen und dabei etwas für ihre Gesundheit tun. Viele Einheimische seien darunter, erzählt Sandra; vor allem die ältere Bevölkerung nutze die Gelegenheit,
eine so hochwertige Gesundheitsinstitution in der Umgebung zu haben. „Viele haben eine Jahreskarte oder kaufen ein Abendticket. Die einheimischen Gäste nutzen auch Angebote wie Physio- oder Long-Covid-Therapien. Oder kommen mit Schmerzen und gehen nach einem Bad im  Thermalwasser in besserer Verfassung wieder nach Hause“, erzählt die 44-Jährige. Die Gäste kennen alle auch Sandra: Wenn sie in der Therme unterwegs ist, schallen ihr aus den Becken viele herzliche „Griasdi“-Rufe entgegen.