Arbeiten mit Laptop, Handy und Notizbliock am Schreibtisch
Arbeitsalltag zwischen Büro und Homeoffice © Pixabay/Firmbee
h
Kristina Kühnl
Stabsstelle Marketing
Geschichten aus dem Team

Neu anfangen bei der BayTM

Da stehe ich also an meinem ersten Arbeitstag bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH und obwohl es in meinem Leben nicht die erste neue Arbeitsstelle ist, schlägt mein Herz schneller als sonst. Wahrscheinlich, weil meine stark ausgeprägte bayerische Seite bei diesem Neuanfang doppelt daran hängt. Mein kleiner Lebensmuskel! Er reagiert bei Freude immer über. Und hätte er damals schon von Regionalproporz und politischen Strukturen gewusst, wäre er sehr wahrscheinlich aus dem Takt gestolpert.

10.09.2020
Kristina Kühnl
Lesezeit ~6 Minuten

Nie, nie und nochmals nie

„Und, wie war Dein erster Arbeitstag?“ Diese Frage! Mein Kopf surrt vor lauter neuen Eindrücken und ich fühle mich wutzelklein. Nie, da war ich mir ganz sicher, würde ich mir all die Namen der ausnahmslos sympathischen neuen Kolleginnen und Kollegen merken können. Nie ihre Zuständigkeit und ganz besonders nie wer in welches der ansprechenden Büros gehört. Türschilder suchte ich hektisch, aber vergeblich. Warum einfach, wenn´s aa schwierig geht? Eben!

Für besonders schlau halte ich mich, als ich auf dem Nachhauseweg die Team-Seite auswendig lernen will. In der Regel merke ich mir ein Gesicht, wenn ich es einmal gesehen habe. Und da ich ein visueller Lerntyp bin, bringt mich nach der „Namen plus Foto-Lektüre“ kein spontanes Hallo mehr aus der Ruhe. Soweit mein Plan. Die Realität: Frisuren ändern sich, Haarfarben auch. Brillen kommen hinzu, Pfunde weg. Und: Spitznamen stehen nicht auf solchen Seiten! Kruzefixhallelujasagglzement. (Tschuldigung. Aber wenn´s wohr is´!).

Termine, Termine

Ein Blick auf meinen Kalender lässt mich hoffen: In den nächsten Tagen und Wochen habe ich täglich mehrere Termine, an denen mich die Kollegen*innen in ihren jeweiligen Bereich einarbeiten. Und dann kann ich mir gedanklich auch eine Brücke zur Person und ihrem Zuständigkeitsbereich schlagen: Person A sitzt in dem „Duftbüro“ und kümmert sich um Blumenwiesen, Person B erinnert mich an meine Sandkastenfreundin und betreut den Kinderkanal. Warum aber Person A wiederum einen Teil des Kinderkanals von Person B mit betreut – dafür finde ich erstmal keine Brücke. Aber manchmal muss man halt einfach durch. S´huift ja nix!

So gut dieser Terminmarathon für meine namentliche Orientierung und einen ersten Überblick ist, so schlecht ist er für meine eigene Einarbeitung: Mein Aufgabengebiet liegt in schier unendlichem Umfang vor mir und das ohnmächtige Gefühl thematisch wild rudernd zu schwimmen, verursacht mir Magengrummeln. Die Tatsache, dass auch ohne Einarbeitung in mir unbekanntem Ausmaß gemeetet und protokolliert, macht mein (Teil-)Zeitmanagement nicht besser. Wenn ich operativ vorwärtskommen möchte, muss ich priorisieren. Gefällt nicht jedem, aber mei, s´is, wia´s is!

Lost in den Tiefen der Ordnerstruktur

Außerdem brauche ich meine Zeit wirklich, um die angelegte Ordnerstruktur zu verstehen. Sie muss einem zahlenaffinen Geist entsprungen sein – hinterlässt sie bei mir doch ein ähnliches Gefühl, wie es zu Schulzeiten Mathe tat: Die Lösung war rückblickend nie schwer, aber der Weg dorthin! Grauenvoll. Konsequent nie sind die Dateien da, wo ich sie vermute und meine hilfsbereite Kollegin will ich nicht schon wieder fragen. Sie hat selbst genügend zu tun und weiß nicht, was ich weiß: Ich bin einfach kein Zahlenmensch. Schöpferische Struktur liegt mir da viel näher.

Die Wände sprechen – bayerisch, natürlich!

Kreativen Input finde ich auf dem Weg zur Kaffeeküche – die Wände in den modernen Räumlichkeiten der BayTM sind stilvoll bekleidet mit allen möglichen Wörtern und Redewendungen, die den bayerischen Dialekten entspringen. „Zwiedawurzn“ springt mir da ins Auge. Und ich freue mich wie der „Schäinkiene“ darüber. Warum auch immer das Wort in meinem Sprachgebrauch nicht mehr aktiv war – jetzt ist es das BayTM sei Dank wieder. Und ich wende es gleich an so oft es geht: Der gute Kaffee und das frische Obst, das unsere gute Fee immer so hübsch richtet (ich gestehe: Ananas schneide ich nicht mal für meine Kinder, zu groß ist mir die Sauerei), sorgen täglich dafür, dass ich nicht zur Zwiedawurzn im Unterzucker mutiere. Außerdem: Jeder, der mir im langen Flur entgegenkommt, lächelt freundlich und gut gelaunt. Schee is´!

Warum ich Microsoft Teams doch mag

Ich weiß: Eine moderne Gesellschaft kommuniziert heutzutage über diverse Kanäle. Aber was da in der neuen Arbeit täglich aufploppt, sprengt in der Anfangszeit die Speicherkapazität meines Hirns. Outlook, Teams, Yammer, trello – pling, plingpling, plingplingpling. Vor lauter Plings komme ich gar nicht dazu mir zu merken, wer welche Message über welches Tool und welchen Kanal schickt und wo welche Datei abgespeichert ist. Oft, ok – sogar sehr oft, verfluche ich Teams mit seinen wachsenden Kanälen und Einzel-Chats und frage mich – ehrlich gesagt bis heute – nach welchen Gesetzmäßigkeiten wo kommuniziert wird. Denn es kommt vor, dass mich eine E-Mail ganz altmodisch per Outlook erreicht, das Postskriptum dann aber per Teams geschickt wird. Aber ich will mich gar nicht beschweren, denn als uns Corona in die Homeoffice-Lösung schickt, ist es genau diese technische Ausstattung, die uns ein nahtloses Weiterarbeiten ermöglicht. Während andere Firmen Teams noch implementieren, speichern wir unsere Call-Hintergründe schon im BayTM-Look. So geht´s aa!

Viel mehr Plings und keine Ananas

Und so vergehen meine ersten Monate so, wie ich es nie hätte erwarten können: Mit leeren Wänden im Homeoffice und noch viel mehr Plings, weil man sich nicht eben schnell etwas zurufen kann. Dafür aber auch ohne Meeting-Marathons und dem flauen „neu anfangen-Gefühl“. Schließlich war das gesamte Team neu in einer Situation, in der sich zeigte, dass #zsammhoitn nicht nur der Slogan einer Corona-Kampagne der BayTM war. Ich freue mich schon wieder auf die Ananas in der Arabellastraße, die man sich in der Kaffeeküche mit allen teilt!