Unsere Kolleginnen Olivia Meurer, Claudia Hinnerkopf und Stephanie Scheuermann bei der OMR 2023.
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Claudia Hinnerkopf
Bereichsleitung Marketing
Geschichten aus dem Team

Für zwei Tage (Online Marketing) ROCKSTARS

Ein Erfahrungsbericht vom OMR Festival 2023 und was wir (Stephanie Scheuermann, Olivia Meurer und ich) davon mitnehmen

11.05.2023
Claudia Hinnerkopf
Lesezeit ~9 Minuten

Mit den ersten Emails zum Programm der OMR begann die leichte Überforderung. Und sie verging auch nicht wieder, bis wir im Zug zurück nach München saßen. Der Grund für die Überforderung: ganz einfach „viel“! Viel Programm, viel parallel, viele viele viele Menschen und viel Input. Aber auch viel Respekt für die Organisationsleistung hinter dem Festival. Davor kann man echt nur den Hut ziehen! (Von der Einlasssituation zu den Konzerten abends mal abgesehen. OMR, das geht besser und sicherer!)

Die Festivalteilnehmer hatten die Wahl zwischen Masterclasses, Guided Tours, mehreren Stages mit Vorträgen, einer Messe mit Ausstellern aus dem Digitalen Universum und Side Events. Wir waren zu dritt auf dem Festival und immer getrennt unterwegs. Dennoch konnten wir gar nicht alles besuchen, was uns interessiert hat. Und das, obwohl wir bei vielen Masterclasses und Guided Tours – für die man sich im Vorfeld bewerben musste – gar nicht zum Zug kamen.

Auch wenn bei einigen Vorträgen der Fokus sehr auf den jeweiligen Personen und ihrer Geschichte lag und viele Vorträge ziemliche Sales-Sessions waren konnten wir aus den zwei Tagen viel Inspiration und Denkanstöße mitnehmen.

Unsere 10 wichtigsten wollen wir hier gerne teilen:

OMR 2023, wirklich beeindruckend: Mit 40 m ist die Conference Stage die größte Konferenzbühne in Europa.
Wirklich beeindruckend: Mit 40 m ist die Conference Stage die größte Konferenzbühne in Europa.

1. KI verändert die Arbeitswelt

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr aber die Vorträge auf der OMR haben es noch mal ganz deutlich gemacht: KI wird unsere Arbeitswelt und unser ganzes Leben verändern – daran führt kein Weg vorbei. Die Veränderungen werden vermutlich größer sein, als durch die Entwicklung von Smartphones. Wir sollten uns also jetzt mit den Möglichkeiten, die KI bietet, beschäftigen, Tools ausprobieren und uns überlegen, wie wir partizipieren können, um vorbereitet zu sein. Die Veränderungen können nämlich in rasender Geschwindigkeit passieren. So hatte ChatGPT beispielsweise nur zwei Monate nach dem Start weltweit 100 Mio. Nutzer. Im Vergleich dazu: Bis das Telefon zu einem Massenprodukt wurde, vergingen 75 Jahre.

2. Zukunft des Content Marketings

Durch den Einsatz von KI-gesteuerten Tools können Content-Ersteller die Generierung von Inhalten, Recherche, Datenanalyse und sogar das Formatieren von Texten effizienter und schneller durchführen. Und durch diese Automatisierung von Aufgaben ihre Zeit effektiver nutzen und sich auf die kreativeren Aspekte konzentrieren. Die Zukunft im Content Marketing wird darin liegen, mehr Zeit in die Ideenfindung, Research und in die Distribution zu legen. Content Marketing in der Zukunft: Es werden nicht die großen Budgets sondern die kreativsten Ideen gewinnen.

3. The next big thing: Metaverse

Etwas anderes, das das Potenzial zum „Big Thing“ hat, ist das Metaverse. Das Gefühl sagt einem eigentlich, dass der Hype schon wieder vorbei ist und es das Metaverse nicht wirklich in die Phase der Produktivität geschafft hat. Die Expert*innen sind sich aber einig: Der Hype hat gerade erst begonnen. Und in vielen Bereichen wird das Metaverse auch bereits erfolgreich genutzt – zum Beispiel im industriellen Umfeld. Aber auch im Consumer Bereich werden wir in wenigen Jahren größere, komplexere Metaverse-Welten sehen. Spätestens dann, wenn die Devices den Zugang zu den virtuellen Welten leichter machen.

Statt klobigen VR-Brillen wird es dann schlanke Brillenmodelle geben, die sich von einer normalen Brille kaum mehr unterscheiden. Meta arbeitet mit einem Brillenhersteller mit Hochdruck an so einem unkomplizierten Device. Was ist die Empfehlung der Expert*innen? Wie auch beim Thema AI sollten wir uns mit dem Thema Metaverse beschäftigten und uns Konzepte dafür überlegen, um nicht bei Null zu stehen, wenn das Metaverse das „Next Big Thing“ ist. Eine erste Anwendung im Consumer Bereich ist das Miniverse von MINI.

4. Die Customer Journey ist nicht
mehr linear

Es braucht mittlerweile deutlich mehr an Begegnungen mit einer Marke oder einem Produkt, um den Verbraucher zu einer Kaufentscheidung zu bewegen. Es ist also wichtig, seine Zielgruppe auf mehreren Kanälen mit der gleichen Botschaft zu erreichen.

Blick auf eine Bühne bei der OMR 2023

5. Videos werden länger

Bei der Länge von Videos ändert sich gerade etwas: Die Kanäle bevorzugen längere Videos. Na gut, wir sprechen von einer Länge von einer Minute. Aber immerhin schon mal deutlich mehr als 15 Sekunden. Bei YouTube entwickeln sich die Shorts extrem positiv. Sie können auch als Einstieg in die Langversionen dienen. 54 Prozent der Gen Z nutzen kürzere Videos als Einstieg in längere Formate. Eine Kombination aus Kurz- und Langversionen erhöht also die Sehdauer – im Vergleich zu Kanälen, die nur Langvideos hochladen.

6. Der Content Graph nimmt
an Fahrt auf

Reels haben sich definitiv als Wachstumsträger auf Instagram etabliert. Wichtig dabei: Wir schauen primär Content und folgen nicht unbedingt Personen. Das ist vor allem auf TikTok zu spüren, mit den Reels aber auch auf Instagram. Der Content Graph, bei dem Inhalte im Mittelpunkt stehen, nimmt im Vergleich zum Social Graph, bei dem die Follower*innen im Zentrum stehen, an Fahrt auf. Deshalb müssen sowohl Brands wie auch Creators ihre Content Skills auf Short Form Videos anpassen. Sowohl für Instagram, als auch TikTok und YouTube-Shorts.

7. TikTok bietet Potenzial
für Brands

Denn: Auf TikTok erzielen Marken eine teils 5-fach so hohe View-Rate, wie auf Reels. Hier gibt es noch sehr viel Potential! Kleiner Hinweis: Dance als Content-Tag wird nur noch bei etwas 5 Prozent der Assets genutzt. Dies zeigt die Weiterentwicklung der Plattform, die durch Storytelling und Inhalt einen Mehrwert bieten möchte.

OMR 2023: Eine Frau hält auf einer großen Bühne einen Vortrag zum Thema "The State of Influencer Marketing in 2023". Im Hintergrund sind bunte Folien ihrer Präsentation zu sehen.

8. Schlüssel zum Social Media-Erfolg:
Aktive Communities

„Communities werden dein Social Media Business der Zukunft sichern. Heute, morgen und in ferner Zukunft.“ Warum? Nur mit dem Aufbau, der Pflege und dem direkten Kontakt zu seiner Community hat man die Möglichkeit sich im Jahr 2023 als eine „Love Brand“ zu etablieren. Das gilt sowohl für Marken, als auch für Creators: Nur mit Ehrlichkeit, Authentizität und direkter Kommunikation kann man seine Community an sich binden – und so schlussendlich auch zu einer Kaufentscheidung bewegen.

Community Management ist aufwendig und nimmt viel Zeit in Anspruch, aber es ist essentiell! Die Zahl an Abonnent*innen tritt als Erfolgskennzahl noch stärker in den Hintergrund und wird immer mehr von der Aktivität der Community abgelöst. Lieber weniger aktive und loyale Abonnent*innen als eine große aber inaktive Community.

9. Corporate Influencer erhöhen
Reichweite für Botschaften

Reichweite erreicht man auf LinkedIn nur durch Corporate Influencer. Im Vergleich zu Unternehmen haben Personen auf dem B2B-Portal deutlich mehr Abonnent*innen. Schafft man es also, seine Mitarbeitenden für die Unternehmenskommunikation zu gewinnen, erreicht man deutlich mehr Menschen mit seinen Botschaften. Und dies dazu noch auf eine sehr authentische und vertrauensvolle Art und Weise. Für Führungskräfte gilt: Hier mit gutem Vorbild vorangehen!

10. Klima-Bewusstsein beeinflusst
Kaufentscheidungen

In den letzten Jahren haben viele Menschen ein Klima-Bewusstsein entwickelt. Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind relevant geworden – auch für Kaufentscheidungen. Manche Unternehmen machen sich dies vor allem im Marketing zu Nutze, ohne wirklich an ihrer Klimazielen zu arbeiten. Wird dieses sogenannte Greenwashing hinterfragt – wie kürzlich zum Beispiel beim Thema Klima-Zertifikate – kann das drastische Konsequenzen nach sich ziehen. Nicht nur den Verlust des Vertrauens in die betroffene Marke, viel schlimmer auch ein Vertrauensverlust der Konsument*innen in den Klimaschutz.

OMR 2023: Neben Themen rund ums Digitale Marketing erhielten auch Speaker zu gesellschaftlich relevanten Themen eine Bühne, wie hier Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer.
Neben Themen rund ums Digitale Marketing erhielten auch Speaker zu gesellschaftlich relevanten Themen eine Bühne, wie hier Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer.

Fühlen wir uns nach dem Besuch des Festivals wie (Online Marketing) Rockstars? Nicht wirklich 😉 Aber der viele Input und der Spirit der Branche beflügelt doch! Und wir haben viel zum Nachdenken im Gepäck!